Orientierungslos in der Stadt
Ausgerüstet mit Wanderrucksack und Verpflegung für unterwegs, brachen am Morgen des 7.Novembers 2015 insgesamt 14 Kinder und Jugendliche mit dem Zug in Richtung Nürnberg auf. Die Minis aus der Pfarrei Bühl sowie eine Abordnung der Naturfreunde Hüttenbach wollten das letzte Herbstferienwochenende für einen gemeinsamen Ausflug nutzen. Nachdem am Tag zuvor bereits eine Nachtwanderung und eine Übernachtungsparty in Bühl stattgefunden hatte, stand nun eine Stadtrallye mit anschließenden Kino-Besuch auf dem Programm. Überraschenderweise verließen die Teilnehmer bereits in Nürnberg-Erlenstegen die Regionalbahn, denn der Wegplan schrieb es so vor. Ausgestattet mit modernen Funkgeräten ging es nun auf eine knifflige Fährte quer durch die Stadt. Als wäre die fehlende Ortskenntnis nicht schon übel genug, wurden vor Rallye-Beginn sogar noch die Wegpläne bewusst vertauscht. Nun musste jede Gruppe der jeweils anderen Gruppe ihren Weg durch Funksprüche durchgeben und das war gar nicht so einfach. So kam es, dass Team „Gelb“ zu Beginn erst mal eine falsche Abzweigung einschlug, während Team „Blau“ zunächst im Kreis lief. Nach anfänglichen, gegenseitigen Beleidigungen und auftretenden Funklöchern fand jede Gruppe mit der Zeit ein gutes Lauftempo und bewegte sich fort an kreuz und quer durch den Pegnitzgrund. Zwar wurde oftmals der falsche Weg gewählt, doch immerhin stimmte die Richtung und zur Not gab es ja auch noch den sogenannten Passanten-Joker. Nach circa einer dreiviertel Stunde steckte Team „Gelb“ in einem Wohngebiet fest während Team „Blau“ an einem Sportgelände nicht mehr weiter wusste. In Wald- und Wiesengebieten hatten die 14 tapferen Rallye-Teilnehmer solche Läufe schon zu genüge absolviert, doch in einem Stadtgebiet waren selbst die erfahrenen Leute noch nicht auf diese Art und Weise unterwegs. Mit lustigen Funksprüchen und aufmunternden Worten versuchten wir uns gegenseitig ein wenig bei Laune zu halten. Es half sogar, denn nach einer Stunde Laufzeit befand sich jede Gruppe auf dem richtigen Weg. Nachdem Team „Blau“ heraus gefunden hatte, dass die beiden Routen ähnlich verliefen, entschied man sich aus den zwei Einzelgruppen eine große Gruppe zu bilden. Wenig später liefen wir plötzlich durch die „Hüttenbacher Straße“ was für viele schon wieder ein Stück „Heimat“ in der großen Stadt bedeutete. Von einer Brücke aus schätzten wir danach die Höhe des Business-Tower, wobei die Werte doch sehr stark auseinander gingen. Als wir einen Passanten-Joker nutzen wollten, war leider gerade keine Person in der Nähe. Daraufhin begannen wir Autos zum Anhalten zu bewegen, doch auch das glückte nicht. Der Stimmung taten diese Ereignisse keinen Abbruch, denn wir waren guter Dinge und freuten uns bereits auf den späteren Kino-Besuch. Zunächst ging es aber erst mal über Rehhof in den Tiergartenwald, wo wir einige Jogger durch Singen oder Grölen vertrieben. Das Ziel der Stadtrallye erreichten wir dann um kurz vor Mittag. Unsere Wanderung endete an der Straßenbahnhaltestelle vorm Tiergarten. Amüsiert darüber, dass wir die Straßenbahn für die ersten zwei Haltestellen für uns alleine hatten fuhren wir in die Innenstadt. Den Nachmittag verbrachten wir im Kino, wo für die Jüngeren „Alles steht Kopf“ und für die Älteren „James Bond“ lief. Nach einem gelungenen Ausflug erreichten wir am Abend wieder den Simmelsdorfer Bahnhof und mussten feststellen, dass dieser schöne Tag viel zu schnell verstrichen war.
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