Ein ganz normaler Tag

Ein ganz normaler Tag

Dadueldum…dadada… 6:00 Uhr! Der Wecker und parallel dazu das Glockengeläut der Pfarrkirche Bühl reißen als erstes die Bewohner des Pfarrhauses aus dem Schlaf. Die Sonne scheint schon durch das Fenster von Pfarrer Josef Cz. und Mesnerin Danuta Z., doch draußen ist es noch angenehm kühl. Dann heißt es schnell aufstehen und frühstücken, denn schließlich steht heute ein langer Sommertag bevor. Es ist Samstag und wie jedes Wochenende ist da natürlich deutlich mehr los in Bühl als unter der Woche. Nicht nur die Friedhofsbesucher, auch die Wanderer und natürlich die zahlreichen Mitglieder der Pfarrei-Kreise und Gruppen gehen in dem überschaubaren Weiler am Berg namens „Bühl“ ein und aus – Dank der Pfarrkirche hat Bühl also deutlich mehr Besucher als Einwohner, aber auch das prägt das gesellige Miteinander und das Erscheinungsbild. So verfügt „der Bühl“ beispielsweise über ein großes Pfarrheim (das die unterschiedlichsten Gruppen beherbergt), einen Parkplatz mit Wanderkarte und viele Ruhe- und Aussichtsbänke, die zum Verweilen und Rasten einladen.

So früh am Morgen ist es noch ruhig auf dem Berg. Nur die Gassi-Gänger mit ihren Hunden drehen eine kleine Runde über die noch feuchten Hangwiesen. Einige Vögel zwitschern ihr morgendliches Lied. – Während die Tierwelt und die Natur bereits in den Samstag gestartet sind, sitzen die Zweibeiner zu Hause in ihren Häusern und Wohnungen am Frühstück. Die Hauptprotagonisten der Bühler Pfarrgemeinde leben in den Nachbar-Dörfern, die rings rum um den Bühler Berg verteilt liegen,… so zum Beispiel Hormersdorf (mit seiner eigenen Bruder-Konrad-Kirche), Diepoltsdorf (mit seinem idyllisch gelegenen Umland), Simmelsdorf (als Knotenpunkt zwischen den verschiedenen Tälern), Hüttenbach (als bevölkerungsreichster Ort), Oberndorf (mit seiner lebendigen Dorfgemeinschaft) und Unterwindsberg (mit seinen modernen Lebensstil).

Gegen 9 Uhr machen sich die ersten Gruppen auf den Weg Richtung Bühl. Während der Pfarrer seine Predigt für den Sonntags-Gottesdienst schreibt versammeln sich an diesem Morgen die Bühler Jugend und die Ministranten im Pfarrheim. Die Jugendlichen der Pfarrgemeinde wollen am heutigen Tage den diesjährigen Zeltplatz auskundschaften und einige andere Dinge im diesjährigen Zeltlager-Dorf „Pruihausen“ erledigen. Die Ministranten dagegen wollen ihre, alle zwei Wochen stattfindende, Ministranten-Stunde abhalten und anschließend in der großen Runde etwas besprechen. Beide Gruppen sind schon voller Tatendrang und wollen den Tag für ihre Angelegenheiten nutzen.

Gegen 10:30 Uhr kommt das Service-Team nach Bühl und vermietet vor Ort einen Saal des Pfarrheims für 24 Stunden an eine Geburtstagsgesellschaft. Dieser Vorgang ist alle paar Wochen Gang und gebe, da so das Pfarrheim (auch wenn weniger Gruppen vor Ort sind) immer voll belegt werden kann – und zusätzlich sogar noch Geld von auswärtigen Gästen eingenommen werden kann.

Schnell werden ein paar nette Worte gewechselt zwischen den anwesenden Personen und dann geht´s erst mal ab in die Mittagspause. Für die Mittagspause begeben sich alle wieder in ihr Zuhause und berichten dort den restlichen Familienmitgliedern vom aktuellen Tagesgeschehen in und um Bühl. Es wird gegessen, getrunken, geredet und gescherzt.

Schon um 14 Uhr geht das Programm in Bühl weiter. Eine Tauffeier soll in der Pfarrkirche stattfinden und hierfür werden mehrere Gruppen benötigt. Zum einen Pfarrer, Mesner und Ministranten, zum anderen aber auch der Chor „Nova Cantica“ (da vom Täufling gewünscht) und natürlich die Familie und Angehörigen des kleinen Täuflings. Auch einige Nachbarn und Freunde sind zu diesem festlichen Anlass gekommen. Im Anschluss an die Taufe treffen sich die Ministranten vorm Pfarrheim und brechen zu einer kleinen, spontanen Radl-Tour in die Eisdiele auf. Die Sonne lacht vom blauen Himmel und die Stimmung könnte nicht besser sein – und so genießen die Minis ein paar schöne Nachmittagsstunden.

Zeitgleich an anderen Orten läuft das Tagesgeschehen derweil weiter… Die Kirchenmusik trifft sich im Garten eines Musikers und probt die Lieder für die bevorstehende Wallfahrt, die Bühler Jugend ist damit beschäftigt einen Essens- und Getränkeplan fürs Zeltlager aufzustellen, der Frauenkreis hat sich zu einer Tagesfahrt getroffen, die Gruppe „Mann-trifft-sich“ wandert über die schöne Hochfläche zur evangelischen Nachbargemeinde nach St. Helena und kehrt dort auf eine Brotzeit ein, die jüngsten Gemeindemitglieder besuchen sich gegenseitig in den schattigen Vorgärten oder auf dem Schul-Spielplatz, Pfarrer Josef führt persönliche Gespräche und spaziert über seinen „Bühl“ und der Gemeindechor singt sich für ein Sommerkonzert warm.

Ein bunter Nachmittag quasi mit all seinen Facetten und Eindrücken. Pünktlich um 18 Uhr kommen alle Personen wieder von ihrem Arbeits- oder Vergnügungs-Programm zurück. Treffpunkt für alle ist dann der gemeinsame Vorabend-Gottesdienst in der Bühler Pfarrkirche. Hier ist nun Zeit um zur Ruhe zu kommen, den Tag ausklingen zu lassen und über das Erlebte nach zu denken. Sind wir zufrieden mit unserem jetzigen Leben? Fühlen wir uns wohl? Wie geht es mir? Dies sind Alltags-Gedanken, die einem vielleicht nach einem erlebnisreichen Tag in den Sinn kommen?! Und wir können bestätigen: Es lohnt zu leben und es lohnt „Bühler“ zu sein. In guten wie in schlechten Zeiten, wirst du in unseren Herzen bleiben.

Und so gehen wir am Abend auseinander und sind dankbar, über diesen langen, aber auch schönen Samstag. Wie gut, dass wir uns getroffen haben. Danke und bis bald!

 

 

 

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