Sternsinger- Storys
Für die Drei-Königs-Woche, in der wir uns nun befinden, haben sich die Sternsinger-Reporter auf die Suche nach „Ehemaligen Singern“ und „früheren Königen“ gemacht. Nach einiger Zeit, haben sie ein paar von ihnen tatsächlich ausfindig gemacht und interviewt. So könnt ihr nun ihre „Geschichten“ von der Sternsinger-Aktion hier nach lesen. Viel Freude damit. Evtl. werdet ihr feststellen: Manches kommt mir bekannt vor, und manches ist heut ein wenig anders. Ein Blick in die Vergangenheit.
Katharina: „Ich hab das bestimmt sieben Jahre lang gemacht. Je älter ich wurde, desto eher wollte ich der Afrikanische König sein, weil es mir peinlich wurde, im Dorf erkannt zu werden. Wir haben immer vormittags um 10 Uhr angefangen. Die Fleißigen sind abends erst um acht Uhr nach Hause gekommen. Den ganzen Tag über trifft man haufenweise alte Leute, die richtig auf die drei Könige lauern, die sich einfach wahnsinnig freuen, wenn sie kommen. Es gab welche, die, wenn wir sie zu Hause verpasst haben, in der Pfarrei angerufen und sich beschwert haben. Wir hatten auch mal konkurrierende, falsche Sternsinger! Die sind irgendwann draufgekommen, dass man damit Geld machen kann. Wir haben die auf der Straße getroffen und dann wäre es fast zu einem Kampf mit den Sternen gekommen. Aber wir haben uns dann doch nicht gehauen und die vertrieben. Am Ende des Tages hat mich vor allem interessiert, welche Gruppe die höchsten Schokostapel hat. Plätzchen will man ja eigentlich nicht, die sind zu der Zeit meistens steinalt. Man kriegt manchmal abgelaufenes Zeug. Wir hatten Ferrero Rocher, aus denen schon die Würmer rauskamen. Lindt-Schokolade war der Renner. Man konnte drei Tafeln Alpia gegen eine Lindtpackung tauschen! Die kleinen Säckchen mit Nüssen – mei, im Vergleich zur Schokolade haben die nicht viel hergemacht. Irgendwann schätzt man tatsächlich auch ab, in welchem Haus es wieviel geben könnte. Lohnt sich das Singen überhaupt oder sagt man nur ein kurzes Gedicht auf? Man muss ja schließlich seine Kräfte schonen. Lustig waren immer die Ausreden derer, die einen nicht reingelassen haben. Ich weiß nicht, wie oft ich „Ich habe grad die Hände im Teig“ gehört habe. Manche schmeissen auch einfach die Tür zu und sagen „haut ab“. Aber über die macht man sich eher lustig. Der erhebende Moment kam am Abend, wenn gesagt wurde, dass 700 Mark gesammelt worden sind. Da ist man ganz stolz, wenn man soviel Geld nur durch das lustige in der Gegend Herumrennen gesammelt hat.“
Besonders witzig finden wir die Geschichten von Klaus: zum Beispiel: Die Sternsinger klingeln an einem Haus und eine Frau geht an die Sprechanlage. Nachdem die Kinder erklärt haben, wer sie sind und was sie wollen, sagt die Frau nur einen Satz: ‚I bin net do.‘ (Ich bin nicht da). Ein anderes Mal waren in der Gruppe lauter jüngere Kinder. Beim Anschreiben des Segensspruchs (C+M+B, Christus mansionem benedicat) kam keiner bis ganz nach oben an der Tür. Sie mussten also mit der Kreide auf die Schwelle schreiben.
Manchmal wurde die Gruppe sogar zum Tee eingeladen, Essen gab es immer in einem der Gasthöfe der Gemeinde. Bevors los geht, wird sich in Schale geworfen: Pluderhosen und einen weiten Umhang. Darunter kommt der Skianzug. Denn eines wissen die Sternsinger aus Erfahrung: ‚Draußen ist es immer kalt.‘
Manchmal können sie auch Lausbuben sein. Ein Vorfall ist schon 30 Jahre her. Eine Sternsingergruppe zog damals noch am Vormittag des Neujahrstags durch die Straßen. Die älteren Könige hatten noch vorhandene Böller von Silvester dabei, die auf ihrer Tour dann auch gezündet wurden. So kündigten die Sternsinger ihr Kommen schon von Weitem an.
In manchen Häusern löste der Rauchmelder aus, wenn die Könige ihr Weihrauch-Fässchen durch die Zimmer schwenkten. Und nicht zu vergessen, natürlich der Klassiker: Ein übervolles Weihrauchfass, kann nicht mal vom Weihrauch-König selbst mehr getragen werden… da es zu sehr qualmt und die Gruppe total „ein nebelt“.
Vielleicht habt ihr unterwegs auf Sternsinger-Aktion auch schon die Eine oder andere Lustige, bzw. Spannende Geschichte erlebt? Dann erzählt sie uns gerne: Schreibe unter diesen Artikel ein Kommentar oder Sende uns deine Lieblings-Story als E-Mail zu. Wir freuen uns über eure Erfahrungsberichte… sowohl von Sternsingern, als auch von Anwohnern der besuchten Straßen. Eine Gute Zeit und bis bald. Frohes Neues Jahr!
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